Das Helsingin olympiastadion, wie es in Landesprache heißt, ist das größte Stadion Finnlands. Der Bau von 1938 hat in den vergangenen 80 Jahren alles beherbergt, was es an großen Veranstaltungen gibt: Von den olympischen Spielen ’52, bei denen Emil Zátopek gleich drei Mal Gold gewann, über Leichtathletik-Welt- und Europameisterschaften bis zur Frauenfußball-WM 2009. Gleichzeitig nutzten Weltstars wie Michael Jackson, die Rolling Stones oder Tina Turner das Stadion als Konzertarena.

Architektonisch gilt das Stadion im Stadtteil Töölö als Aushängeschild des finnischen Funktionalismus – schlicht und ganz auf die Nutzung ausgerichtet. Seit 2006 steht es unter Denkmalschutz. Und genau hier, im Spagat zwischen historischem Erbe und aktuellen technischen Anforderungen, bestand der große Spagat, der beim Umbau gemeistert werden musste, auch in Sachen Licht. „Die neue Spielfeldbeleuchtung musste alle Anforderungen der Sportarten erfüllen, die im Stadion ausgeübt werden können, sowie die Richtlinien der sportlichen Dachverbände wie UEFA oder IAAF“, sagt Antti Pessa, Direktor des involvierten Elektrounternehmens Assemblin Oy.

 

Außen funktionalistisch, innen multifunktional

Schon Anfang der 2000er Jahre hatte SITECO das Stadion mit Flutlicht ausgestattet, damals noch mit einer konventionellen Lösung. 20 Jahre später lieferte der oberbayerische Lichthersteller jetzt mit dem SIRIUS® wieder eine State-of-the-Art-Lösung, die die ganze Weiterentwicklung von Sportlicht in den vergangenen zwei Jahrzehnten zeigt. „SIRIUS® ist der aktuelle Klassenprimus am Markt“, erklärt Wieland Rödel, Head of Sports & Area Lighting bei SITECO. „Er übertrifft die Vorgaben der großen Dachverbände im Sport, bietet herausragende Lichtqualität bei geringem Stromverbrauch und beherrscht zudem DMX-gesteuerte, dynamische Lichtszenen.“

Ein Gesamtpaket, mit dem SITECO in Finnland überzeugte – auch, weil man das Problem des Denkmalschutzes bestmöglich lösen konnte: Denn während man bei Neubauten und anderen Sanierungsprojekten möglichst steil auf das Spielfeld einstrahlt, waren in Helsinki keine Aufbauten auf dem Dach möglich. „Wir mussten also mit den vorhandenen niedrigen Montagehöhen und flachen Einstrahlwinkeln arbeiten“, sagt Sami Laakso, SITECO-Projektbetreuer vor Ort. „Hier war die integrierte Entblendung des SIRIUS® ein großes Plus.“

 

Eine perfekte Symbiose aus Funktion, Lichtqualität und Effizienz

Und auch die Fluterzahl war durch die vorhandenen Montagemöglichkeiten limitiert. Trotzdem erreicht SIRIUS® in Helsinki ein um 45 Prozent verbessertes Beleuchtungsniveau im Stadion. Hocheffiziente Silberreflektoren erzielen eine besonders präzise Lichtlenkung, spezielle Cut-Off-Varianten „schneiden“ überflüssiges Streulicht ab und bringen es dorthin, wo es hingehört: auf das Spielfeld statt in den Nachthimmel. Tero Männikkö, Projektmanager der Stadt Helsinki, bestätigt: „Die Haupt-Benefits der neuen Beleuchtungslösung sind der verbesserte Licht-Output, die Lichtqualität und die Energieeffizienz".

In Zahlen heißt das: gut 30 Prozent effizienterer Betrieb als eine äquivalente Altanlage und mehr als 300 gesparte Tonnen CO₂ in den nächsten 20 Jahren.[1] Damit reiht sich das Beleuchtungskonzept nahtlos in das finnische Umweltprogramm EcoCompass ein, das sich die Stadion Foundation als Betreiber auferlegt hat. Dazu zählen auch Maßnahmen wie Laufbahnen aus Naturkautschuk mit hohem Recyclinganteil oder eine sensorgesteuerte zonierte Rasenheizung per Fernwärme. Und auch im Licht steckt Intelligenz. Die neuen Fluter verfügen über eine automatische Konstantlichtregelung: Bei kühleren Temperaturen und dadurch effizienterem Betrieb dimmt sich die Anlage automatisch. So sorgen die Fluter im Sommer wie Winter immer automatisch für die richtige Beleuchtungsstärke.

 

Neues Lichterlebnis im Stadion und an den Fernsehbildschirmen

Nach der Sanierung steigt Helsinki nun wieder in die erste Liga der sportlichen Austragungsorte auf. 2022 wird dort der UEFA Super Cup stattfinden, das Match zwischen dem amtierenden Champions-League- und dem Europa-League-Sieger. Mit der neuen Beleuchtung erfüllt das Olympiastadion als erste finnische Sportstätte die Kriterien für das ELITE A-Level der UEFA, genauso wie die Vorgaben des Leichtathletikverbands IAAF für internationale Wettkämpfe mit TV-Übertragung.

Und gerade beim Thema Broadcasting macht SIRIUS® den Unterschied. Grundlegendes Kriterium für brillante TV-Bilder ist eine exzellente Farb­wiedergabe. Hier liegt der SITECO-Fluter mit einem CRI > 95 sogar deutlich über den Vorgaben der FIFA für WM-Turniere.  Ein zweiter Gradmesser ist der Television Lighting Consistency Index (TLCI). Nur bei TLCI-Werten zwischen 85 und 100 Punkten ist keine Anpassung der Kameratechnik für perfekte Bilder nötig. SIRIUS® erreicht 96 Punkte – der derzeit beste Wert am Markt und eine Qualität, die bisher nur mit Studiobeleuchtung erreicht wurde. Zusammen mit flickerfreiem Licht für Superzeitlupen bietet SIRIUS® also eine ideale Grundlage für herausragende Sportmomente in Zeiten von Ultra-HD und 8K. Und das nicht nur vor dem Fernseher.

„Alle Anforderungen an die Beleuchtung samt Steuerung wurden erfüllt. Und wir haben SIRIUS® auch schon in Aktion gesehen bei einigen Fußballspielen im Stadion. Das sieht wirklich gut aus für den Zuschauer“, schwärmt Roope Mutenia, Project Manager bei Assemblin Oy.

Und auch SITECO CEO Mark Henrik Körner ist stolz auf dieses erfolgreich umgesetzte Projekt: „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll die komplette Expertise von SITECO – hinsichtlich Lichtqualität und Technologievorsprung genauso wie im Umgang mit komplexen Großprojekten.“.

 

[1] Ersparnis: 317.580 kg CO₂ in 20 Jahren, basierend auf der durchschnittlichen 5-Jahres-CO₂-Emission in Finnland (= 158 kg CO₂/MWh) bei 100%-Betrieb der Beleuchtung und 500 Betriebsstunden pro Jahr.